Goldakupunktur

Hat Ihr Hund

  • Schwierigkeiten beim Aufstehen,
  • lahmt er schnell,
  • springt er seit einiger Zeit nicht mehr ins Auto,
  • sind Arthrosen oder Spondylosen bekannt oder
  • leidet er an HD (Hüftgelenksdysplasie) oder ED (Ellbogendysplasie)?

In diesen Fällen kann die Goldakupunktur eine sehr gute Möglichkeit der Therapie sein. Sie ist eine ganzheitliche Methode und wird minimalinvasiv durchgeführt.

Bei der Goldakupunktur handelt es sich um die Implantation von kleinen Golddrahtstiften (Goldimplantation) in Akupunkturpunkte zur Dauerstimulation. Dadurch wird das Tier in der Regel schmerzfrei und auch erheblich bewegungsfähiger.

In der Regel kann nach der Operation auf Schmerzmittel verzichtet werden.

Artikel: Goldimplantation bei Pico und McFly - "Endlich wieder Lebensfreude!"

Beispiele aus der Praxis für ein "Schmerzgesicht" vor Goldakupunktur und die sichtbare Erleichterung wenige Tage danach

Schlechte Sitzhaltung

Was wird eigentlich gemacht?

Beispiel HD

Nach einer sorgfältigen Diagnose mit Hilfe u.a. der Gangbildanalyse, Schmerz- und Triggerpunktpalpation (= manuelle Untersuchung auf Schmerzsituationen) und dem Röntgen der Hüfte, werden dem Hund in Narkose um jede Hüftpfanne an mehreren Stellen zwischen drei und sieben Golddrahtimplantate eingesetzt.

Der Eingriff dauert je nach Schwere der Erkrankung in der Regel zwischen 50 Minuten und zwei Stunden:

Eine Hohlnadel wird an das Zielgebiet (z.B. Gelenkskapsel) herangeführt. Die Einstichstellen befinden sich an Akupunkturpunkten (Gallenblase 29, 30 und 31) vor, über und hinter dem Hüftgelenk.

Nach Prüfung der richtigen Lage werden in den Konus der Nadel ein bis drei, ca. 2-3 mm lange, sterile Golddrahtstücke (24 Karat Gold) eingelegt und einem stumpfen Metallstift (Mandrin) in die Tiefe vorgeführt.

Bei Bedarf und arthrotischen Veränderungen wird über die gleichen Punkte der Oberschenkelhals bzw. die hüftbewegende Muskulatur bedient.

Nach Beendigung der Narkose stehen die Hunde problemlos auf – so, als wäre nichts geschehen – ohne Rekonvaleszenz.

Die Methode ist minimalinvasiv und bereitet dem Patienten keine Operationsschmerzen.

Die Golddrahtstücke wachsen ohne weitere Probleme im Gewebe ein und verbleiben ein Leben lang an ihrer gewünschten Stelle – sie wandern nicht!

Wie sehen die Implantate aus?
Nachbehandlung

Nach zwei Tagen bis zwei Wochen können die positiven Veränderungen beim Patienten beobachtet werden. Die Schmerzen nehmen deutlich ab oder verschwinden gänzlich.

Hier setzt das Bewegungstraining ein:

Die neuen Bewegungsmöglichkeiten nutzen wir in der Phase der ersten Schmerzlinderung bzw. –stillung, um das normale Gangmuster wieder zu erlernen.

Das heißt, der Hund wird in der Regel 10 – 14 Tage nach der Operation an der kurzen Leine im schnellen, kontrollierten Schritt bewegt – kein Trab, kein Galopp! Bei letzteren Gangarten wäre es dem Hund möglich, durch Ausgleichsbewegungen den „alten“ Schmerz zu vermeiden. Im Schritt muss das Gelenk „durchbewegt“ werden.

Man sollte die Spaziergänge zweimal täglich durchführen – so lange es die Kondition des Hundes (und des Besitzers ...) zulässt! Damit wird das Gangbild des Hundes, je nach vorliegender Veränderung des Hüftgelenkes, weitgehend normalisiert und der Muskelaufbau gefördert.

Diese Muskelumstrukturierung (die Muskeln werden nach z.T. jahrelanger Schonbewegung wieder oder teilweise erstmals eingesetzt) kann häufig schmerzhaft sein oder zu so starken Missempfindungen führen, dass vorübergehend Schmerzen („Muskelkater“) in der betroffenen Region auftreten können.

Diese Phase geht im Normalfall ohne medikamentöse Schmerzstillung vorüber, dauert aber manchmal drei bis vier Wochen. Auch die Strukturen des Beckens und die hinteren Abschnitte der Wirbelsäule, welche bisher aufgrund der Schonhaltung arg in Mitleidenschaft gezogen waren, werden nun normal belastet, und es ist mit keinen weiteren knöchernen Zubildungen in diesen Gebieten mehr zu rechnen.

Der Wirkmechanismus

dürfte u.a. über eine Normalisierung des Gewebe-pH-Wertes im Entzündungsgebiet führen. Es entsteht ein Säuremilieu (=pH), in welchem Schmerzempfindungen auslösende und übertragende Stoffe, welche im Verlaufe einer Entzündung entstehen, nicht mehr an der Nervenmembran angreifen können.

Dadurch gibt der Hund seine oft jahrelang praktizierte Schonhaltung auf, und das Bewegungsbild normalisiert sich.

Bei welchen Patienten macht es Sinn?

Es werden vorwiegend Hunde mittleren und hohen Alters operiert, wie auch inzwischen
immer mehr junge Hunde mit teilweise hochgradigen Veränderungen.

Um realistisch zu bleiben:

  • Aus einem alten Hund mit jahrelangen Problemen wird kein „junger Hüpfer“ mehr; aber für die Restlebenszeit können wir die Lebensqualität des Hundes deutlich heben: er will wieder spazieren gehen, wieder Stufen steigen, wieder am Leben der Bezugspersonen teilhaben – teilweise wird bei vor der Implantation eher schlechtgelaunten bis aggressiven Tieren ein „Sinneswandel“ zu besserer Laune beobachtet!
  • Bei jüngeren Hunden zielen wir darauf ab, eine physiologische, also normale, Bewegung zu erreichen – und dies ein Leben lang. Aufgrund der chemischen Eigenschaften des Goldes verbrauchen sich die Implantate nicht!
  • Seit 2002 führen wir die Methode der Goldakupunktur auch bei jungen und sehr jungen Hunden (ab der 14. Lebenswoche!) durch, wenn aufgrund der Frühdiagnose-Röntgenuntersuchung (Quelle: Univ. Doz. Dr. Ewald Köppel, Österreich, 1991) mit einer Hüftdysplasie gerechnet werden muss. Auch bei diesen Hunden erzielen wir vielversprechende Erfolge.

Der Grund für diese Erfolge ist nach den vorstehenden Erläuterungen sehr plausibel: Da die Goldimplantate Schmerzen und Missempfindungen stillen, lindern oder verhindern können, kommt es zu keiner Schonhaltung (welche sonst oft jahrelang unerkannt bleibt) und daher auch nicht zur Ausbildung von Sekundärveränderungen, welche oft viel schwerer wiegen als die HD selbst.

Somit wird es möglich sein, die Ausprägung der HD zu minimieren, wenn auch die Anlage von den Eltern und Großeltern vererbt wurde.

 

Goldakupunktur ist eine schonende Dauerhilfe

für chronisch schmerzhafte Gelenkserkrankungen bei Hunden z.B. bei Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie, Kniegelenksarthrosen, Wirbelsäulenveränderungen und deren Folgen!

Die Methode wurde in den USA von DVM Terry E. Durkes Ende der 70er Jahre entwickelt und seither an tausenden Hunden in den Vereinigten Staaten, Dänemark und der Schweiz durchgeführt. Seit 2002  wende ich diese Methode in der eigenen Praxis erfolgreich an.

Bei jedem Schritt

Der Erfolg der Golddrahtimplantation liegt in der umfassenden Diagnostik. Diese zielt auf eine Erfassung aller relevanten Schmerzsituationen im gesamten Bewegungsapparat.

Die Goldakupunktur behandelt nicht ein Gelenk

sondern den gesamten Bewegungsapparat!

Es ist zwangsläufig so, dass eine chronisch schmerzhafte Bewegung den gesamten Bewegungsablauf verändert. Aus der primären Schmerzsituation (HD seit dem frühesten Welpen- oder Junghundealter) entsteht eine Schonhaltung, die im günstigsten Fall die angrenzenden Gelenke unter vermehrte Belastung setzt (wie Kniegelenk, Übergang Kreuzbein-Lendenwirbel) – und dies bei jedem Schritt!

Wenn man sich als Beispiel die HD (Hüftgelenksdysplasie) anschaut, dann fehlt der notwendige Schub aus der Hinterhand (im physiologischen Fall ca. 70%) und die Vorderextremität muss mehr leisten, als sie es von der Veranlagung her vermag – und dies bei jedem Schritt!

Zwangsläufig werden die Vordergliedmaßen überlastet, zuerst der Ellbogen, dann die Schulter. Letztlich entsteht aus der Hüftarthrose eine schmerzhafte Erkrankung, die weite Teile des Bewegungsapparates erfasst hat.

Dort setzt die Goldakupunktur erfolgreich ein: wir behandeln nicht nur den Ausgangspunkt, sondern alle nachweisbaren, chronischen (wenn auch sekundären) Gelenkprobleme im weitesten Sinn.